Interkultureller Photovoltaikworkshop mit der LEA
Im Rahmen des 10-jährigen Jubiläums der Klimapartnerschaft zwischen der Stadt Ludwigsburg und der Stadt Kongoussi in Burkina Faso organisierte die Energieagentur Kreis Ludwigsburg LEA e.V. einen Photovoltaikworkshop. Am Ende entstanden zwei funktionsfähige Anlagen für die Stadt.
Zehn Jahre lang reichen sich die Städte Ludwigsburg und Kongoussi im Klimaschutz bereits die Hände. Um die Partnerschaft würdig zu feiern, gestaltete LEA-Energieberater Kurt Schüle vom 22. bis 25. Oktober einen 4-tägigen Workshop zum Thema Photovoltaik. Daran teilnehmen durften jeweils zwei Auszubildende der Berufsschule Centre de Formation Professionelle (CFPK) in Kongoussi und der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) aus den Bereichen Solar- und Elektrotechnik, sowie ihre Ausbilder. Schwerpunkt des Workshops war der interkulturelle Austausch. Dazu eigneten sich die Auszubildenden theoretisches Wissen in den Bereichen Modultechnik und Verschaltung an. Anschließend konnten Sie die Montage, Verkabelung und Inbetriebnahme gemeinschaftlich in der Praxis erproben.
Sonnenenergie verbessert Infrastruktur in Burkina Faso
Eine der beiden Photovoltaikanlagen wurde direkt ans öffentliche Netz angeschlossen und speiste Strom darin ein. An der zweiten PV-Anlage wurde die Errichtung eines Inselsystems über die Verknüpfung mit Batterien erprobt. Dadurch kann der erzeugte Strom für eine spätere Nutzung gespeichert werden. Inselsysteme sind für Kongoussi unverzichtbar da ein großer Teil der Stadt nicht an die öffentliche Stromversorgung angeschlossen ist. Durch die Nähe zum Äquator wird es in Kongoussi und den umliegenden Dörfern schnell dunkel. Danach haben viele Bewohner:innen keine Licht- und Stromquelle mehr. Sogenannte „Solar-Home-Systems“ mit Speichermöglichkeit für den erzeugten Strom sind für viele Dörfer und Städte in Burkina Faso echte Game-Changer, da sie Schüler:innen das Lernen am Abend ermöglichen und die Sicherheit für alle Menschen erhöhen.
Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten von Photovoltaik
Anstelle klassischer Module, die das gesamte Licht der Sonne für die Stromproduktion absorbieren, kamen beim Workshop teiltransparente Module zum Einsatz. Durch den vergrößerten Abstand der Zellen im Modul wird ein Teil des Sonnenlichts durchgelassen. Die Fläche unter den Modulen wird beleuchtet und kann für vielfältige Zwecke, beispielsweise als Pavillon mit Sitzgelegenheiten, als Carport oder als Überdachung für die Terrasse oder das Gemüsebeet eingesetzt werden. So verhindern die PV-Anlagen Überhitzung an sonnigen und warmen Tagen, können aber auch vor Regen, Schnee und Hagel schützen. In trockenen Regionen wie Burkina Faso, stellt die Klimakrise insbesondere die Landwirtschaft vor große Herausforderungen. Bodennah installiert, können teiltransparente Photovoltaikanlagen als „Agri-PV“ vor Verdunstung schützen und ermöglichen auf diese Weise den Pflanzenbau auf trockenen Flächen. Zeitgleich werden die Menschen in der Umgebung mit Energie versorgt.